25.05.2011

Alles über der EHEC Durchfallerkrankung von Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)

Wie kann ich mich mit EHEC keime infizieren?

Noch ist dir Ursache des Ausbruchs von EHEC nicht geklärt. Dennoch gibt es Vorsichtsmaßnahmen, die vorbeugend getroffen werden können
Menschen infizieren am häufigsten über den Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln, meist sind das Rohmilch und Fleischprodukte. Bei Nutztieren (Rinder, Schafe, Ziegen, seltener Schweine) kommen EHEC häufig vor, ohne dass die Tiere daran erkranken. Die Erreger leben im Darm der Tieren und gelangen so über Milch und Fleisch auf dem Tisch. Um eine Infektion bei Menschen zu verursachen, reichen schon zehn bis hundert Keime.
Man kann sich auch durch direkten Kontakt mit infizierten Menschen, Tieren und Oberflächen anstecken. Auch das Baden in Gewässern kann die Keime übertragen. Die Erreger der EHEC Durchfallerkrankung können zum Teil über viele Wochen in der Umwelt überleben.



Was sind die Symptome der EHEC Durchfallerkrankung ? Wie verhalte ich mich?

Bei andauernden wässrigen Durchfällen, insbesondere wenn sie mit Bauchkrämpfen auftreten, sollte immer ein Arzt zu Rate gezogen werden. Blutiger Durchfall, vor allem bei Kindern unter 12 Jahren, ist auf jeden Fall als Alarmsignal zu deuten. In diesen Fällen unverzüglich zum Arzt, in der Regel muss man dann stationär behandelt werden. Bei Erkrankungen in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten muss das Gesundheitsamt informiert werden.
Wie kann ich mich persönlich schützen von der EHEC Durchfallerkrankung ?
Händewaschen nach dem Toilettengang, vor dem Essen und vor der Zubereitung von Mahlzeiten. Das gilt besonders dann, wenn man sich an Orten mit vielen Menschen aufhält. Auch nach dem Kontakt mit Tieren sollte man die Hände umgehend reinigen.

Wie sollte ich mit Lebensmitteln umgehen?

Das Durchgaren der Lebensmittel tötet die EHEC-Erreger und die von ihnen gebildeten Toxine ab. Dabei muss eine Mindestkerntemperatur von 70 Grad über mindestens 10 Minuten erreicht werden. Milch ist unbedenklich, wenn sie pasteurisiert und ultrahocherhitzt ist. Vorzugsmilch ist in der Regel risikolos, unter besonderen Hygienebedingungen gewonnen wird. Gemüse sollte, bevor es als Rohkost verzehrt wird, gründlich geputzt und gewaschen werden. Dies gilt auch für Salat und Kräuter.
Bei der Verarbeitung von rohen tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Rohmilch und Eiern in der Küche gilt grundsätzlich: Diese Lebensmittel dürfen nicht in Kontakt mit Lebensmitteln kommen, die roh verzehrt werden (zum Beispiel Salat), auch nicht mittelbar über Hände, Messer, Schneidebrettchen oder andere Küchenutensilien.
Diese Lebensmittel können sonst ihrerseits zur Quelle für eine Infektion mit EHEC oder anderen Erregern werden.Darum: Auftauwasser sofort beseitigen, Kontakt mit Arbeitsflächen und anderen Lebensmitteln vermeiden, Reinigung mit heißem Wasser, bei Kontakt anschließend Hände waschen.

Was ist EHEC?

Der Begriff EHEC steht für „enterohämorrhagische Escherichia coli“. Dabei handelt es sich um eine gefährliche Gruppe von coli-Bakterien, die Shiga- und Verotoxine produzieren. Das sind starke Zellgifte, die beim Menschen schwere Erkrankungen hervorrufen können. Es kann zu teilweise blutigem Durchfall und dem hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS) kommen, das zu Nierenversagen führen kann. Die Keime leben vor allem im Darm von Wiederkäuern und treten in Deutschland immer wieder auf. Das RKI hat seit 2001 bundesweit jährlich zwischen 800 und 1200 Erkrankungen registriert – oft mit leichterem Verlauf.

Wie verläuft die EHEC Krankheit?

Die Mehrzahl der EHEC-Infektionen verläuft ohne erkennbare Krankheitserscheinungen. Als häufigstes Symptom tritt wässriger Durchfall auf, der oftmals mit kolikartigen Bauchschmerzen, Übelkeit und leichtem Fieber einhergeht. Bei jedem fünften Fall entwickeln sich blutige Durchfälle, die besonders bei Kindern sehr häufig lebensbedrohliche Komplikationen haben: das hämolytisch-urämische Syndrom (HUS). Dabei kann es zu bleibenden Schädigungen der Nieren und des Gehirns kommen, bei schweren Verlaufsformen kann es zum Tode kommen. Die aktuell bislang mehr als 40 schweren Verläufe in Deutschland litten unter HUS. Der Erreger wird in der Regel für 5 bis 20 Tage über den Stuhl ausgeschieden, in Einzelfällen kann sich dies jedoch auch über Wochen oder Monate erstrecken.
Quelle: Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)


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